About Reading and Studying Billy’s Publications


A Necessary Prerequisite...


Explanations by Ptaah and Billy...


Über das Lesen und Studieren der Schriften von Billy

About Reading and Studying Billy’s Publications

von Atlant Bieri nach einem Interview mit Billy

By Atlant Bieri after an interview with Billy

«Ein richtiges Studium ist eine gigantische Explosion, die kein Ende mehr findet. Sie breitet sich endlos weiter aus, genau wie das Universum.»

"A correct study is a gigantic explosion, which no longer ends. It spreads out further endlessly, exactly like the universe."

Billy, 10. Januar 2004

Billy, 10th of January, 2004

 

Revision by FLAU and Mariann Uehlinger

12th September, 2020

An einer Schule oder Universität versteht man unter ‹studieren› die erfolgreiche Einverleibung von Informationsinhalten ins Bewusstsein. Man liest grosse Mengen von Text, versucht sich so viel wie möglich zu merken, repliziert an der Prüfung einen substantiellen Teil davon und vergisst danach das meiste wieder. Wenn man den Stapel von behandeltem Schulmaterial mit dem Stapel von im Gedächtnis abrufbarem Material vergleicht, wird man feststellen, dass der erstere den letzteren um ein Vielfaches überragt. Schulisches Lernen ist bedauerlicherweise wie das Blättern in einem grossen Lexikon. Tausende von Seiten kommen und gehen, und am Schluss ist man mit der eigenen Bildung nicht viel weitergekommen, als ein Boot, das auf den Wellen des Meeres auf und ab schaukelt, jedoch nicht vorangetrieben wird. Bücher sind jedoch keineswegs wertlos. In ihnen schlummert das Wissen der irdischen Kultur. Doch Bildungsinstitutionen und die Medien verbilden die Gesellschaft und machen aus Büchern eine weitere kurzlebige Erfahrung eines unbewusst gelebten Lebens. Es ist dieser antrainierte schlechte Umgang, der zwischen dem Studierenden und einem tieferen Verständnis der Schriften von Billy steht.

At a school or university, 'studying' means the successful assimilation of information content into one’s consciousness. One reads large amounts of text, tries to remember as much as possible, replicates a substantial part of it at the exam and afterwards forgets most of it again. If one compares the pile of school material covered with the pile of material recalled in one’s memory, one will find that the former exceeds the latter many times over. Unfortunately, learning at school is like leafing through a large encyclopaedia. Thousands of pages come and go, and in the end, one has not made much further progress with one's own education than a boat that rocks up and down on the waves of the sea, but is not being impelled forward. However, books are by no means valueless. The knowledge of terrestrial culture lies dormant in them. However, educational institutions and the media de-educate society and turn books into another short-lived experience of an unconsciously lived life. It is this trained, bad interaction that stands between the student and a deeper understanding of Billy's writings.

Studieren setzt lesen voraus. ‹Lesen› ist ein weitläufiger Begriff. Er ist nicht unbedingt auf Schriftsprache angewiesen. Ein Insektenforscher studiert das Verhalten von Schmetterlingen, ohne je einen Buchstaben zu Gesicht zu bekommen. Er liest in der Form, der Farbe und der Bewegung das Verhalten des Schmetterlings ab. Lesen bedeutet nicht nur Worte zu entziffern, sondern viel allgemeiner, die Welt anhand grundlegender Zeichen – Form, Farbe, Geschwindigkeit, etc. – zu deuten und sie in Ideen zu übersetzen.

Studying requires reading. 'Reading' is an extensive term. It does not necessarily depend on written language. An entomologist studies the behaviour of butterflies without ever catching sight of a letter. In the shape, colour and movement of the butterfly he/she reads its behaviour. Reading does not only mean to decipher words, rather more generally to interpret the world by means of basic signs – shape, colour, speed, etc. – and to translate them into ideas.

 

Das Lesen einer Schrift ist demnach ein stilles Mitteilen von auf Papier gebannten Ideen. ‹Baum› ist zum Beispiel eine Idee. Doch die Buchstabenfolge  B-A-U-M  selbst hat nichts mit einer Pflanze zu tun. Es sind frei erfundene Zeichen, die in einer frei erfundenen Reihenfolge hintereinanderstehen. Die Idee ‹Baum›, die sich aus der Zeichenfolge ergibt, ist gekoppelt an ein Objekt in der Realität, nämlich: Längliches, vielverzweigtes, mit Blättern bedecktes Gebilde. Diese Definition ist natürlich nicht absolut. Für jemand anderen ist die Idee ‹Baum› das ‹Ding im Wohnzimmer das letzte Weihnachten in Flammen aufging›. Oft verbindet eine Person mehrere Konzepte mit ein und derselben Idee. Doch die Konzepte sind bei verschiedenen Personen immer verschieden.

The reading of a text is therefore a silent communication of ideas captured on paper. For example, 'tree' is an idea. But the sequence of the letters T-R-E-E itself has nothing to do with a plant. They are freely invented signs, which are placed one after the other in a freely invented sequence.
The idea 'tree', which results from the sequence of characters, is linked to an object in reality; namely an elongated, multi-branched structure covered with leaves. This definition is of course not absolute. For someone else, the idea 'tree' is the 'thing in the living room that went up in flames last Christmas'. Often a person combines several concepts with one and the same idea. But the concepts are always different for different persons.

Schriftliche Kommunikation ist der Austausch von Ideen durch Schriftsprache. Weil eine einzige Idee eine unendliche Zahl von Bedeutungen haben kann und von jeder Person anders ausgelegt wird, verlangt alles eine erfolgreiche und klare Kommunikation sowohl vom Sender als auch vom Empfänger, wie auch Sorgsamkeit und Gewissenhaftigkeit. Die Vielzahl möglicher Interpretationen ist eine unerschöpfliche Quelle von Missverständnissen. Leider ist die notwendige Sorgfalt, um im Umgang mit der Sprache bestehen zu können, dem Leser in der Regel nicht angeboren.

Written communication is the exchange of ideas through written language. Since one single idea can have an endless number of meanings and is interpreted differently by each person, everything requires a successful and clear communication from both the sender and the receiver, as well as carefulness and conscientiousness. The multitude of possible interpretations is an inexhaustible source of misunderstandings. Unfortunately, as a rule, the necessary carefulness in order to be able to persist in using the language is not innate to the reader.

Sprache ist einerseits ein Instrument zur Wissensvermittlung, andererseits ist sie ein mit Füssen getretenes Wegwerfprodukt – Brennmaterial für das menschliche Verlangen nach Unterhaltung und Zerstreuung. Täglich produzieren die Medien Unmengen von Text, um den Durst der Leser nach Mitteilungen zu stillen. Nachrichtentexte haben eine kurze Lebensdauer. Sie können schon wenige Sekunden nach dem ersten Kontakt mit dem Leser der Geschichte angehören. Viele erblicken erst gar nicht das Licht der Welt, weil der Leser nicht an ihnen interessiert ist. Die Medien sind wie ein Salatbuffet: Man kann nehmen, was einem gerade schmeckt, und man braucht auch mit der fettigsten und ungesundesten Sauce nicht zu sparen.

On the one hand, language is an instrument for imparting knowledge, on the other hand, it is a disposable product that is trampled underfoot – fuel for the human desire for entertainment and diversion. Every day the media produce vast amounts of text in order to satisfy the readers' thirst for information. News texts have a short life span. They can already be history a few seconds after the first contact with the reader. Many do not even see the light of day because the reader is not interested in them. The media are like a salad buffet: one can take whatever meets one’s taste and one also does not have to skimp on the greasiest and unhealthiest dressing.

Sprache ist nicht nur die Leiter zur Erleuchtung, sondern auch Genussorgie im Pfuhl der Dummheit. Lesen ist nicht nur eine Wissenschaft, sondern auch betäubender Rausch, in dem die Bedeutung von Worten bedeutungslos ist. Gerade weil Sprache aus uneindeutigen Ideen besteht, ist der bewusste irreführende Gebrauch von Worten ein gängiges Mittel der Medienschaffenden, um die Bedeutung einer Aussage zu verschleiern. Die Leser sind dabei aktiv an der Beerdigung eines tieferen Verständnisses der Textinhalte beteiligt. Den Sinn eines Wortes vollständig zu durchschauen ist keine Freizeitbeschäftigung. Zu verstehen ist eine Wissenschaft, die Arbeit von den faulen, genussorientierten Lesern abfordert. Doch für sie ist weniger wichtig, was Worte aussagen, als die unmittelbaren Gefühle, die sie hervorrufen. Mit Worten wie ‹Virus›, ‹Liebesaffaire›, ‹Umweltkatastrophe› oder ‹Fundamentalismus› schütten sie sich täglich selbst Öl ins Feuer ihrer Emotionen. Leser sind es gewohnt, Texte hinunterzuschlingen und sie in der nächsten Sekunde unverdaut wieder zu erbrechen, um sie an andere weiterzugeben. Information fliesst in einem unendlichen turbulenten Strom, der den Blick auf den Grund der Weisheit versperrt. Für die Leser bleiben unklare Eindrücke, die schnell verblassen und schliesslich von anderen unklaren Eindrücken überlagert werden, bis auch diese verblassen.

Language is not only the ladder to enlightenment, but also an orgy of pleasure in the murky pool of foolishness. Reading is not only a science, but also numbing intoxication in which the meaning of words is meaningless. Precisely because language consists of ambiguous ideas, the conscious misleading use of words is a common means used by media professionals in order to obfuscate the meaning of a statement. Readers are thereby actively involved in the burial of a deeper understanding of the content of the text. To comprehend the sense of a word completely is not a leisure activity. Understanding is a science that demands work from the lazy, pleasure-oriented readers. But for them, what words say is less important than the immediate feelings they call forth. Every day they pour oil on the fire of their own emotions with words such as 'virus', 'love affair', 'environmental catastrophe' or 'fundamentalism'. Readers are used to wolfing down texts and regurgitating them again undigested in the next second in order to convey them to others. Information flows in an endless turbulent stream that blocks the view to the basis of wisdom. For the reader, unclear impressions remain, which quickly fade away and are finally overlaid by other unclear impressions until these too fade away.

Dies sind schlechte Voraussetzungen für die Wertschätzung und das Verstehen der Werke von Billy. Um die Texte von Billy nur schon an der Oberfläche erfassen zu können, muss der Leser ‹Lesen› wieder als wissenschaftliche Tätigkeit anerkennen.

These are bad prerequisites for the esteeming and understanding of Billy's works. In order to be able to grasp Billy's texts even only on the surface, the reader must once again accept 'reading' as a scientific activity.

In einem ersten Schritt muss man die Bescheidenheit aufbringen, seine eigene Muttersprache als Fremdsprache zu akzeptieren. Was heisst ‹Ehrfurcht› und woher kommt das Wort ‹Scheinheiligkeit›? Genau über die Worte der eigenen Sprache Bescheid zu wissen, ist die erste Pflicht für die Leser der Texte von Billy. Es ist keine Schande, ein gutes Wörterbuch immer in Griffweite zu haben.

In a first step one must muster the modesty to accept one’s own mother tongue as a foreign language. What does 'deference' mean and where does the word 'sanctimoniousness' come from? Knowing exactly what the words mean in one’s own language is the first duty for the readers of Billy's texts. There is no shame in always having a good dictionary within easy reach.

Wer mit Wörterbüchern arbeitet, wird feststellen, dass ein Wort oft mehrere Bedeutungen hat und dass diese selbst einer genaueren Erklärung und Definition bedürfen. Der Umgang mit dem Wörterbuch weckt das Bewusstsein für die Vielzahl von Ideen, die hinter einem Begriff stehen. Das Wörterbuch ist ein Pflug, mit dem man den festgetrampelten Boden des eigenen Sprachverständnisses aufbricht, um Ideen, Parallelen, Metaphern und Vergleiche an den Tag zu bringen.

Whoever works with dictionaries will ascertain that a word often has several meanings and that these themselves require a more precise explanation and definition. Working with a dictionary awakens the consciousness for the multitude of ideas that are behind a term. The dictionary is a plough with which one breaks open the firmly stomped ground of one’s own understanding of language in order to bring to light ideas, parallels, metaphors and comparisons.

Hier ein Beispiel:

Here is an example:

Das Wort ‹Tod› bedeutet laut Wörterbuch ‹das Ende des Lebens›. ‹Ende› bedeutet ‹Limit›, ‹Limit› bedeutet ‹eine Region mit Grenzen›, ‹Grenze› bedeutet ‹Rand›, ‹Rand› bedeutet ‹Oberfläche›, ‹Oberfläche› bedeutet ‹die äussere Ansicht eines Körpers›, ‹Körper› bedeutet ‹Leben›.

According to the dictionary, the word 'death' means 'the end of life'. ‘End' means 'limit', 'limit' means 'a region with borders', 'border' means 'edge', 'edge' means 'surface', 'surface' means 'the outer view of a body', 'body' means 'life'.

Plötzlich ist das Wort ‹Tod› nicht mehr ein negativ belasteter Begriff, sondern ein Platzhalter für ein ganzes Universum von Ideen, die mit Werden ebensoviel zu tun haben wie mit Vergehen.

Suddenly, the word 'death' is no longer a negatively burdened term, rather a placeholder for a whole universe of ideas that have as much to do with becoming as with passing.

Wenn man nun jedes Wort in einem Satz auf diese Art und Weise prüft, dann ist der Satzinhalt nicht mehr nur ein oberflächlicher Eindruck, sondern er wird zu einer Matrix von bewusst angestellten Interpretationen. In dieser Matrix gibt es kein Richtig oder Falsch, kein Wahr oder Unwahr mehr. Es gibt nur noch Möglichkeiten, und sie alle gilt es zu erforschen. Wortgläubigkeit wird damit von vornherein ausgeschlossen, und mit ihr die Gefahr, dass die Texte von Billy zu religiösen Doktrinen verkommen. Auswendiglernen ist nicht die Antwort auf ein wirkliches Studium. Sich den Worten zu unterwerfen ist nicht die Antwort auf ein wirkliches Textverständnis. Jedes Wort ist ein Universum, und jeder Satz besteht aus einer Vielzahl von Universen. Wer die Sprache auf diese Art und Weise behandelt, ist auf dem besten Weg zu einem erfolgreichen Studium.

If one now examines every word in a sentence in this form, then the content of the sentence is no longer just a superficial impression, rather it becomes a matrix of consciously made interpretations. In this matrix there is no more right or wrong, true or false. There are only possibilities left, and they all need to be explored. Belief in words is thus excluded from the outset and with it the danger that Billy's texts degenerate into religious doctrines. Memorisation is not the answer to real study. Submitting oneself to the words is not the answer to a real understanding of the text. Every word is a universe and every sentence consists of a multitude of universes. Whoever treats the language in this form is on the best way to successful study.

Die Aufgabe, die sich dem Studierenden als nächstes stellt, ist die Sprache, das Wort, den Lehrsatz in die feinstoffliche Sphäre des menschlichen Daseins – in das Reich des Bewusstseins – zu übertragen. Es ist dies die Verinnerlichung des Textes und seine Ergründung jenseits der materiellen Ideenwelt. Begriffe der Sprache sind auch Bewusstseinszustände und gehören damit auch der feinstofflichen Welt an, die von Worten und Papier losgelöst ist.

The next task the student has, is to transfer the language, the word, the proposition into the fine-fluidal sphere of the human existence – into the realm of the consciousness. This is the internalisation of the text and its exploration beyond the material world of ideas. Terms of the language are also consciousness states and thus also belong to the fine-fluidal world, which is detached from words and paper.

Bis anhin hat der Studierende das Samenkorn von seiner Hülle getrennt, er hat es von allen Seiten betrachtet und dessen Oberfläche zu verstehen versucht. Nun muss das Samenkorn in fruchtbare Erde gelegt werden, damit es keimen kann, damit der Keim wachsen und die Explosion ihren Lauf nehmen kann. Doch die Erde mag Sand sein, und wo statt feuchter states beintrockene Wüste ist, da wächst kein Kraut und schon gar nicht die zerbrechliche Pflanze der Weisheit. Der Studierende muss deshalb in sich gehen und erneut vertrockneten Boden aufbrechen und dann die Wüste in seinem Inneren bewässern. Wer eine Pflanze haben will, bedarf eines Samenkorns und guten Bodens. Wer Weisheit erreichen will, bedarf einer Eingabe und der Bereitschaft, die Eingabe aufzunehmen. Diese Bereitschaft ist nicht selbstverständlich. Der Studierende muss sie sich erarbeiten.

So far, the student has separated the seed from its husk, he/she has looked at it from all sides and tried to understand its surface. Now the seed must be placed in fertile soil so that it can germinate, so that the germ can grow and the explosion can take its course. However, the earth may be sand and where there is bone-dry desert instead of moist humus, no herb grows and certainly not the fragile plant of wisdom. Therefore the student must go into himself/herself and break up the dried soil again and then water the desert inside his/her inner nature. Whoever wants to have a plant requires a seed and good soil. Whoever wants to attain wisdom requires an input and the willingness to absorb the input. This willingness is not implicit. The student has to work for it himself/herself.

Das Innere des Menschen ist der Boden, die Welt ist das Samenkorn. Zwischen dem ‹Ich› und dem ‹Anderen› gibt es eine Grenze, und es ist das Ziel des Studierenden, diese Grenze verschwinden zu lassen. Die Weisheit steht in jedem Grashalm, in jeder Wolke und in jedem Windhauch geschrieben, doch sie prallt ab von dem, der den Boden in seinem Inneren nicht vorbereitet hat, sie prallt ab von dem, der das Samenkorn auf wüste Erde fallen lässt.

The inner nature of the human being is the soil, the world is the seed. There is a border between the 'I' and the 'other', and it is the student's culmination point to make this border disappear. Wisdom is written in every blade of grass, in every cloud and in every breath of wind, however, it bounces off the one who has not prepared the ground in his/her inner self, it bounces off the one who drops the seed on desert soil.

In der Welt der Zerstreuungen ist Konzentration das Zauberwort, um die innere Wüste zu bewässern – sich nicht ablenken lassen von der Vielzahl der Eindrücke in der materiellen Welt, sondern vielmehr dem Klang der einzelnen Eindrücke mit ganzer Aufmerksamkeit nachzuhören, die Schallwellen in sich aufzunehmen und in seinem Innern die Resonanzschwingungen zu empfinden, um am Ende selbst Klang, selbst Schallwelle, selbst Windhauch und selbst Wolke zu werden.

In the world of diversions, concentration is the magic word in order to water the inner desert – not to be distracted by the multitude of impressions in the material world, but rather to listen with all attentiveness to the sound of the individual impressions, to absorb the sound waves in oneself and to fine-spiritually perceive the resonance-swinging-waves in one’s inner self, so that one eventually becomes sound, sound wave, breath of wind and cloud oneself.

Richtiges Lernen ist Meditation. Die pure Information eines Textes bleibt ausserhalb des Menschen, bleibt ausserhalb seines Verhaltens und Seins, wenn sie nicht in das eigene Menschsein eingebaut wird. Doch dieses Einbauen benötigt Stille der Gedanken und Zurückgezogenheit von der materiellen Welt. Einbauen braucht Zeit – Zeit des Nachdenkens und Reflektierens. Es ist deshalb mehr wert, im Leben nur über einen einzigen Satz von Billy nachgedacht und meditiert zu haben, als alles von Billy gelesen und über nichts nachgedacht und nicht meditiert zu haben.

Right learning is meditation. The pure information of a text remains outside of the human being, remains outside of his/her behaviour and being, if it is not built into one’s own being human. But this integration requires silence of the thoughts and reclusion from the material world. Integration requires time – time for pondering and reflection. It is therefore worth more in one’s life to have thought and meditated on only one of Billy’s sentences than to have read everything of Billy’s and not to have thought about anything and not to have meditated.

Studieren bedeutet nicht, Wissen in einer Büchse zu sammeln und diese Büchse fortan mit sich herumzutragen, sondern Studieren bedeutet ‹zu werden›. Studieren ist nicht ein Vorgang, bei dem man das unbewegte Wort als unbewegende Tatsache im Gehirn abspeichert. Studieren heisst, dass man sich selbst auf einen bestimmten Zustand zubewegt, dass man selbst zur Tugend wird, selbst zur Essenz einer Aussage.

Studying does not mean collecting knowledge in a can and henceforth carrying that can around with oneself, rather studying means 'becoming'. Studying is not a process of storing the inanimate word as an inanimate fact in the brain. Studying means that one heads towards a certain state, that one becomes the virtue oneself, even the essence of a statement.

Der brachliegende Acker in einem und das Samenkorn, das von aussen auf diesen Acker fällt, schmelzen zusammen und werden zur wachsenden Pflanze – die wachsende Weisheit im Innern des Menschen. Dies ist die Explosion, von der Billy spricht. Es ist ein Studium, das im Innern des Menschen stattfindet – nicht auf dem Papier, nicht in den Büchern, nicht im Gedächtnis, nicht in den Erinnerungen, sondern jenseits der materiellen Eindrücke. Ein solches Studium ist eine nie endende Entwicklung, ein nie endender Strom des Wachstums und des Werdens.

The fallow field in oneself and the seed that falls from the outside onto this field fuse together and become a growing plant – the growing wisdom in the inner self of the human being. This is the explosion that Billy talks about. It is a study that takes place inside the human being – not on paper, not in books, not in the memory, not in the remembrance, rather beyond the material impressions. Such study is a never-ending development, a never-ending stream of growth and of becoming.

Die Essenz einer Aussage kann man nur durch eine losgelöste Einsicht im Hier und Jetzt erfassen. Man kann Einsicht nicht erzwingen. Wenn erst einmal das Korn in der feuchten Erde liegt, dann bedarf es nur noch der Sonne, des Lichtes, des stillen Beobachtens, das den Keim in den Himmel schiessen lässt, und auch eine noch so rührende Hand kann diesen stillen Prozess des Wachstums nicht beschleunigen.

One can only fathom the essence of a statement through a detached insight in the here and now. One cannot force insight. Once the grain lies in the damp earth, then all that is needed is the sun, the light, the silent observation that lets the seed shoot up into the sky, and no matter how much a hand moves, it cannot accelerate this silent process of growth.

In der Pflanze, im Innern allein findet man Wahrheit. Es ist dieses innere Studium, das den Verheissungen der Bücher und Worte als Resultat entgegentritt. Alle Möglichkeiten, alle Hirngespinste, alle Matrizen fallen im Innern des Menschen zu einer einzigen inneren Wahrheit zusammen, zu einer einzigen Klarheit, zu einer einzigen wachsenden Pflanze. Das ist die Art von Studium, das der Leser der Schriften von Billy anstreben soll.

In the plant, in the inner nature alone, one finds truth. It is this inner study which, as the result, meets the promises of the books and words. In the inner nature of the human being all possibilities, all delusions of the brain and all matrices fall together to one single inner truth, to one single clarity, to one single growing plant. This is the kind of study that the reader of Billy's writings shall strive for.